Louis-Philippe Stilepoche

Das Louis-Philippe, auch "zweites Rokoko" oder "Wiener Barock" genannt, ist eine Stil- und Ausdrucksform des frühen Historismus (1840-1870), welche den Barock- und Rokokostil des 18. Jahrhunderts wieder aufleben lies. Benannt nach dem französischen Bürgerkönig Louis Philippe. Die technischen und industriellen Neuerungen gaben dem aufstrebenden bürgerlichen Mittelstand die Möglichkeit, sich dank ökonomischer Herstellungsverfahren, zu moderaten Preisen "höfisch" einzurichten. Während das Louis-Philippe in Frankreich bereits um 1830 Einzug in die bürgerlichen Wohnungen hält, kommt es in Deutschland vermehrt nach 1840 in Mode. Auch von der Aristokratie wird das Louis-Philippe hoch geschätzt und gilt sogar als Repräsentationsstil. Die Preußen erklären das Neorokoko zum offiziellen Hofstil.

Die Entwicklung des Neo-Rokoko kann als das wieder zunehmende Bedürfnis nach Ornamentik und Bewegung als Reaktion auf das strenge, schmucklose geometrische Biedermeier gedeutet werden. Das Louis-Philippe ist gekennzeichnet durch seine geschwungenen und geschweiften Formen. In Verbindung mit rocaillenartigen Ornamenten, Ovalformen, Voluten, bewegten Füllungsrahmen, Rahmenprofilierungen, Rahmenschnitzereien, Zierknäufen und bekrönenden Aufsätzen erscheint das Louis-Philippe als auffällig ausgeschmückte und verspielte Stilrichtung. Die "Garnitur" entsteht, der Schreibtisch wird nicht mehr frei in den Raum gestellt, ein kleines Aufsatzmöbel, das Vertiko, wird entwickelt.

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