Nahl, Johann August (1710-1781/85?)

Johann August Nahl war wie sein Vater Johann Samuel Nahl (Hofbildhauer unter Friedrich I.) Bildhauer und Stuckateur. Seine Wanderjahre verbrachte Nahl in Italien und Frankreich. Zwischen 1731 und 1734 studiert er die Werke der Ornamentalisten in Paris. Um 1735 beendet er seine Reise durch die italienischen Städte Rom, Florenz, Genua, Bologna, Venedig und Neapel in Schaffhausen. 1736 begibt er sich nach Straßburg und erwirbt durch Heirat das dortige Bürgerrecht. In Straßburg war er an der Arbeit am Palais des Rohan (Sitz der Fürstbischöfe von Straßburg) beteiligt. Der Architekt Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (1699 – 1753) war für die Bauvorhaben von Friedrich II. in Berlin und Potsdam als Generalintendant zuständig und berief den Bildhauer Nahl nach Berlin. Bereits 1741 erhält Nahl die Ernennung zum „Directeur des Ornements“ am königlichen Hof. Als Künstler und Werkmeister ist Nahl sehr vielseitig. So entwirft er unter Knobelsdorff Stuckornamente mit Blütenmotiven, aber auch Möbelstücke wie Stühle, Sofas und Konsoltische. Er ist an der Ausstattung von Schloss Charlottenburg, dem Berliner Schloss, dem Stadtschloss Potsdam und dem Schloss Sanssouci maßgeblich beteiligt. Wegen eines Zerwürfnisses mit Friedrich II. verlässt Nahl fluchtartig Berlin und geht nach Straßburg, wo er das Bürgerrecht besaß. Der Landgraf Wilhelm VIII. Von Hessen holt Nahl 1755 an seinen Hof zu Kassel wo er an der Gestaltung des Parks Wilhelmstal und an der Ausstattung von Schloss Wilhelmstal beteiligt ist.

Literaturempfehlung zu Johann August Nahl

  • Huth, Hans: "Friderizianische Möbel", Franz Schneeklutz Verlag Darmstadt, Band 32, Wohnkultur und Hausrat - Einst und Jetzt, 1958 Hsg.: Kreisel Heinrich
  • Nicht; Jutta: "Die Möbel im Neuen Palais", Potsdam-Sanssouci 1980, Hsg. Generaldirektion der Staatlichen Schlösser und Gärten