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Artikel-Nr. : | A694 |
Alter: | datiert 1814 |
Epoche/Stil: | Barock/Louis Seize |
Zustand: | restauriert |
Konstruktion: | mittig teilbar |
Herkunft: | Salem/Bodensee |
Oberflächenbehandlung: | Schellack mattiert |
Holzarten: | Nussbaum massiv |
Türen: | 2 |
Schubladen: | 6 |
Höhe: | 212 cm, ohne Schweifung 191 cm |
Breite: | 184,5 cm, Korpusbreite 171,5 cm |
Tiefe: | 58 cm |
Innentiefe: | 48 cm |
Objektbeschreibung
Salemer Bodenseeschrank aus massivem Nussbaum mit feinen Schnitzereien und Punzierungen, restaurierter Zustand, datiert 1814. Dieser zweitürige Bodenseeschrank ist mit einem schwenkbaren Mittelbrett ausgestattet, hinter dem sich 6 Schubladen und zusätzlich auch Geheimfächer verbergen. Der Schrank lässt sich sowohl als Wohnzimmerschrank mit Einlegeböden nutzen wie auch als Kleiderschrank. Weitere Einlegeböden oder auch Kleiderstangen fertigen wir Ihnen auf Wunsch gerne farblich passend an. Im Zuge der fachgerechten Restaurierung wurde dieser Salemer Schrank mit Schellack mattiert und zeigt einen seidenmatten Glanz.
Der Korpus mit seinen breit abgeschrägten Vorderkanten steht auf fünf konischen Füße mit Kanneluren. Die Front zeigt zwei geschweifte Türen, deren oberer Abschluss zur Mitte hin geschweift ausgearbeitet ist. Zwischen den Türen befindet sich ein schwenkbares Mittelbrett. Das geschweifte, gebrochene und stark gekehlte Kranzgesims endet in gegeneinandergestellten Voluten. Diese Voluten werden umgangssprachlich auch als Schnecken bezeichnet. Deshalb spricht man auch von einem Schneckenschrank.
Der Schrank besteht aus zwei Korpushälften, die in der Mitte mit Holzkeilen verbunden werden. Dieser Salemer Schrank mit seiner barocken Form zeichnet sich durch seine qualitätsvoll ausgearbeiteten Schnitzereien im Louis Seize Stil aus. Zudem sind einige Flächen und kleine Details mit Punzierungen geschmückt. Wenn wir die rechte Tür aufschließen, lässt sich ein Riegel betätigen, der die linke Tür öffnet. Sind beide Türen geöffnet, lässt sich das Mittelbrett aufschwenken. Dahinter wird ein hochrechteckiger Schubladenkasten sichtbar, der 6 kleine Schübe mit gedrechselten Knöpfen beherbergt. Dieser Schubladenkasten bildet die Mittelwand zwischen beiden Korpuselementen. Links und rechts im Korpus sind jeweils 3 Fachböden eingelegt. Das Schloss und vermutlich auch der Schlüssel und die Schlüsselbeschläge sind original zugehörig.
Die geschweiften Türen wurden mit Messing Fitschenbändern angeschlagen. Dadurch lassen sich die Türen um ca. 180° öffnen. Deren Füllungen sind doppelt abgeplattet und mit einem umlaufenden Flechtband beschnitzt. In den Zwickeln des Flechtbands sehen wir kleine Quadrate, die eine Blüte aufweisen. Die oberen Füllungen zeigen jeweils eine blumengeschmückte Urne, deren Grund mit Punzierungen geschmückt ist. Die unteren Türfüllungen weisen eine runde Kartusche mit einer Urne und Blumen auf. Darunter und darüber befindet sich jeweils ein Feston. Den oberen Abschluss dieser Schnitzwerke bildet eine Louis Seize Schleife.
Das schwenkbare Mittelbrett zeigt im oberen Bereich die Datierung 1814 und darunter eine Monogrammierung SB. Im Zentrum ist eine Blüte zu sehen, die Meist als Sonnenblume bezeichnet wird. Nach oben und unten verlaufen mäanderartige Bänder, deren Mitten jeweils mit einer beschnitzten Blüte verziert sind. Die Schnitzereien auf dem Mittelbrett sind identisch mit denen auf den abgeschrägten Korpusabschrägungen.
Die Schrankseiten sind jeweils mit zwei großen, eingeschnitzten und gerahmten Sonnenblumen gestaltet.
Auf allen historischen Salemer Schränken, die wir bisher in unserem Sortiment hatten oder gesehen haben, war das Symbol der Sonnenblume mehrfach in Form von Schnitzereien vertreten. Kloster Salem war im Besitz des Zisterzienser-Ordens. Die Sonnenblume symbolisiert die Ausrichtung der Zisterzienser zum Licht/Gott. Daraus erklärt sich die häufige Verwendung der Sonnenblume als Dekorationsmittel. Salemer Schränke wurden bis zur Säkularisation im Jahre 1802 in der Klosterschreinerei gefertigt. Anschließend wurde dieser Möbeltypus auch in umliegenden Schreinereien hergestellt. Fotos vom unrestaurierten Zustand sind vorhanden.