Kapitell
Als Kapitell (lat. capitellum= Köpfchen) wird der obere, verzierte Abschluss einer Säule, eines Pfeilers oder Pilasters bezeichnet. Es ist ein sehr wichtiges ornamentales Element, das auch schon im antiken Griechenland an den Tempeln angewendet wurde.
Säulenordnungen der Antike
Die drei klassischen Säulenordnungen an griechischen Tempeln sind die dorischen, ionischen und korinthischen Säulen. Neben anderen Merkmalen an der Base und dem Säulenschaft sind die Kapitelle der drei Stile unterschiedlich ausgearbeitet. Das dorische Kapitell ist schlicht gehalten und nur leicht profiliert. Das ionische Kapitell zeigt zwei kräftige, frontal ausgerichtete Voluten mit dazwischenliegendem Ornamentstab. Bei dem korinthischen Kapitell sind die Voluten nicht mehr frontal ausgerichtet, sondern über Eck gestellt. Darunter befinden sich umgeklappte Akanthusblätter. In späterer Zeit wurden die Kapitelle der drei Säulenordnungen modifiziert und dem Geschmack der Zeit angepasst. Die Kapitelle an alten Möbeln wurden sowohl mit dem Säulenschaft aus einem Stück gedrechselt, oder auch als Zierelement aus Metall aufgesteckt oder angesetzt. Bei sehr hochwertigen Antiquitäten wurden die metallenen Kapitelle mit einer Feuervergoldung überzogen. Bitte beachtenSie: die abgebildeten Möbel auf dieser Lexikonseite sind unter Umständen bereits verkauft.
Die Vollsäulen enden mit Messingkapitellen im oberen Abschluss.
Detailfoto: Messingkapitell an einer Halbsäule.