Marmorimitation
Es gibt drei gängige Arten von Marmorimitationen. Hierzu zählen die Marmormalerei (Marmorierung), Stuckmarmor und Scagliola. Letzteres ist eine Unterart des Stuckmarmors. Begonnen haben die Marmorimitationen im ausgehenden 16. Jahrhundert in Süddeutschland und Oberitalien. Beweggründe waren in dieser Zeit vor allem die hohen Kosten für echten Marmor, während die benötigte Arbeitszeit fast keine finanziellen Kosten darstellte. Zudem konnten durch die Marmorimitationen kunstvolle Kompositionen geschaffen werden, die aufgrund des Gewichts mit echtem Marmor nicht hätten verwirklicht werden können.
Marmorimitationen wurden in der Möbelkunst angewendet, spielten jedoch eine untergeordnete Rolle. In der kirchlichen Baukunst waren diese jedoch nicht wegzudenken. In fast jeder Kirche sind Altäre oder andere Elementen mit Stuckmarmor oder Marmormalerei versehen. Oft wird bei genauer Betrachtung erkennbar, ob es sich um eine Imitation handelt oder um echten Marmor. Wenn es optisch nicht erkennbar ist, hilft der Wärmetest durch Handauflegen. Marmormalerei erkennt man leicht, da die Fläche sich nicht kalt anfühlt. Wenn die Fläche unter der Hand sich innerhalb kurzer Zeit (ca. 10 Sekunden) erwärmt, dürfte es sich um Stuckmarmor handeln. Bleibt die Fläche länger kalt, handelt es sich um echten Marmor.