Lexikon: 0-9
Ölvergoldung
Bei der Ölvergoldung handelt es sich um eine Oberflächenveredelungstechnik, bei der mit Hilfe von hauchzartem Blattmettall, i.d.R. Gold, eine Oberfläche überzogen wird. Die Ölvergoldung zeichnet sich dadurch aus, dass sie im Gegensatz zur Polimentvergoldung eine wetterfeste Vergoldung ist und kann deswegen im Außenbereich verwendet werden. Bei der Verarbeitung wird die die sog. Mixtion oder Anlegemilch auf die Oberfläche aufgetragen und für eine bestimmte Zeit ruhen gelassen. Danach wird das Blattgold oder Schlagmetall angeschossen. Das bedeutet, dass die Blättchen mit Hilfe des Anschießers, ein Feenhaarpinsel, auf die Oberfläche gelegt wird.
Dabei wird Blatt für Blatt, mit leichter Überlappung, das Gold aneinander gereiht. Zu beachten ist, möglichst nur in eine Richtung zu arbeiten, das beugt spätere Fehlstellen oder Einrisse bei dem Einkehren vor. Das Einkehren bezeichnet den nächsten Schritt, bei dem das überschüssige Material entfernt wird. Mit einem Dachshaarpinsel streicht man vorsichtig in die entgegengesetzte Richtung, von der aus man zuvor das Blattgold aufgelegt hat, über die Oberfläche.
Dabei wird das Gold sanft an den Untergrund gedrückt und fixiert. Die Überlappungen bleiben im Pinsel hängen und werden so schonend entfernt. Würde man in die andere Richtung arbeiten, so würde man Gefahr laufen, mit dem Pinsel das Blattgold vom Untergrund zu reißen, indem man unter die Überlappung streicht. Ein weiterer Vorteil der Ölvergoldung ist, dass sie keinen saugenden Untergrund benötigt, wie z.B. Holz oder Kreidegrund. Deswegen wird diese Technik vorwiegend auf Metallen verwendet. Ein Nachteil ist, dass es sich nicht aufpolieren lässt. Das heißt mit einer Ölvergoldung kann man nie eine hoch glänzende Oberfläche erzeugen, wie mit einer Polimentvergoldung.