Pietra dura
Pietra dura (harter Stein) ist eine Intarsien- bzw. Marketerietechnik aus Stein. Meist handelt es sich um bildhafte Tafeln mit Motiven aus bunten Steinen bzw. aus Edelsteinen und Halbedelsteinen. Mit Beginn des 17. Jahrhunderts spielen die Pietra dura Arbeiten in Florenz eine große Rolle. Zu dieser Zeit gab es eine große Produktion kleiner und großer Bildtafeln, die auch für den Export bestimmt waren. Bitte beachtenSie: die abgebildeten Möbel auf dieser Lexikonseite sind unter Umständen bereits verkauft.
Die entstandenen Tafeln wurden von den Schreinern am Hofe in die Möbel integriert. Häufig sind diese auf Tischplatten angebracht oder an Kabinettschränken appliziert. Ähnlich wie bei Holzarbeiten wird auch bei Pietra dura zwischen der Intarsie und der Marketerie unterschieden. Man spricht von einer Pietra dura Intarsie, wenn ein Motiv, bestehend aus einem oder verschiedenen Steinen, in eine Steinfläche eingelegt ist. Die Steinfläche besteht meist aus einem Stein mit zurückhaltender Struktur, wie z.B. schwarzer Marmor oder Schiefer. Bei der Pietra dura Marketerie wird die Fläche mosaikartig zusammengesetzt und bildet ein Muster oder Motiv. Diese Fläche wird dann durch eine Rahmung aus Holz oder Metall zusammengehalten. Der italienische Bildhauer Domenico Cucci brachte die Pietra dura Arbeiten von Italien über die Alpen nach Frankreich. Großformatige Arbeiten finden sich auch heute noch an Wänden und Böden kirchlicher und höfischer Bauten. Die Imitation der Pietra dura Arbeiten wird mit eingefärbter Stuckmasse ausgeführt und wird Scagliola genannt.

Tisch aus dem 19. Jahrhundert mit Pietra Dura-Tischplatte.

Detailaufnahme des selben Tisches: Runde Tischplatte aus Stein, die mit Steinen eingelegt ist.